Historie der Kiesgewinnung an den Erfurter Seen
Im Raum Erfurt wird schon seit sehr langer Zeit Kies abgebaut.
Die früheren Kiesgruben hatten nicht die Dimensionen der heutigen Baggerseen. Die meisten wurden, nachdem der Kies mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln maximal abgebaut war, wieder verfüllt.
Auf Grund ihrer jungen Geschichte kann die Entwicklung der "Erfurter Seen" gut dargestellt werden.
Sulzer See
Der Baggersee entstand im Zeitraum 1961 - 1987 durch das ehemalige Baustoffkombinat Sömmerda, Kieswerk I Erfurt - Nord. Die Kiesgewinnung erfolgte durch Eimerkettenbagger. Mittels Bandtechnik wurde der Kies in die Aufbereitungsanlage am Südwestrand des Bergwerksfeldes transportiert. Aufbereitungsrückstände und Abraummassen wurden als Hochkippe am Südwestufer des Sees abgelagert. Die feinen Bestandteile des Kieses wurden wieder in den See zurückgeleitet. Rekultivierungsmaßnahmen erfolgten in diesem Zeitraum insbesondere an der Ostböschung des Sees. Die Kies und Beton GmbH hat nach 1990 mit der Rekultivierung des Westufers begonnen und baut jetzt den Kies am Ostufer des Sees ab.
Schwerborner See
Dieser See ist abbautechnisch gesehen die Fortsetzung des Sulzer Sees. Da dieser aus hydrogeologischen Gründen nicht weiter nach Norden fortgesetzt werden konnte, musste ein ca. 150 m breiter Damm stehen gelassen werden, bevor die Bagger erneut das Grundwasser freilegen konnten. Die Arbeiten des ehemaligen Baustoffkombinates Sömmerda begannen am Schwerborner See im Jahr 1987. Nach 1990 übernahm die Kies und Beton GmbH den Schwerborner See.
Stotternheimer See
Der Baggersee entstand durch die Rohstoffgewinnung des ehemaligen Baustoffkombinates Sömmerda, Kieswerk II Stotternheim, im Zeitraum 1970 - 1981. 1981 wurde ein Nachnutzungsbeschluß durch den Rat des Bezirkes / Rat des Kreises Erfurt - Land erlassen, in dem der Aufbau des Naherholungsobjektes Stotternheim festgeschrieben wurde. Seit 1991 erfolgte beginnend an den östlichen Uferböschungen der Seen eine Auskiesungstätigkeit durch die Fa. Wagner mit einer Abbaurichtung nach Osten.
Luthersee
Die Kiesgewinnung durch das ehemalige Baustoffkombinat Sömmerda, Kieswerk II Stotternheim fand im Zeitraum 1980 - 1988 statt. Seit 1991 wird die Abbautätigkeit durch dei Fa. Wagner an der Ostböschung fortgeführt.
Klingesee
Der Abbau begann 1973 durch das damalige Baustoffkombinat Sömmerda. Seit 1990 ist die Kies und Beton GmbH an dem Klingesee tätig.
Ebersee und Großer Ringsee
Der 1960 durch die Fa. Eurich Stotternheim begonnene Kiesabbau wurde ab 1965 mit staatlicher Beteiligung fortgeführt. Nach der 1973 erfolgten Verstaatlichung übernahm der damalige VEB Baustoffkombinat das Kieswerk. Seit 1990 wird die Kiesgewinnung durch die Eurich Kies und Splittwerk GmbH durchgeführt.
Altabgrabung südlich des Ebersees: Seerosenteich
Dieses Kiesrestloch unmittelbar südlich des Großen Ringsees entstand durch die Fa. Eurich Stotternheim im Zeitraum 1950 - 60. Seitdem ruht der Kiesabbau in diesem Bereich.
Alperstedter See
1969 setzten die Arbeiten am Kieswerk Alperstedt durch das damalige Baustoffkombinat Sömmerda ein. Ab 1990 erfolgte die Rohstoffgewinnung durch die Kies und Beton GmbH Erfurt. Der Kiesabbau wird in naher Zukunft beendet sein. Die Gemeinde Nöda, der Club maritim und andere haben bereits mit der Freizeitnutzung begonnen.
Altabgrabung südlich des Alperstedter Sees: Schwanenteich
Unmittelbar südlich des Alperstedter Sees befindet sich das Kiesrestloch, welches durch den Abbaubetrieb der Fa. Eurich Stotternheim sowie der Zentralen Bauunion im Zeitraum Mitte der 60-iger Jahre bis 1978 entstand.
Zukünftige Riethnordhäuser Teiche
Seit 1992 gewann die Kieswerk Oppermann GmbH Kiessand in der Gemarkung Riethnordhausen. Im Zuge der Abbautätigkeit entstanden temporäre Wasserflächen, deren Konfiguration sich abbaubedingt ständig ändert. Im Jahr 2018 hat die Kies und Beton GmbH die Abbaurechte an den Riethnordhäuser Teichen übernommen.