Headergrafik Erfurter Seen

Natur und Landschaft

Luftbild Erfurter Seen
Luftbild Erfurter Seen

Aus der Vogelperspektive betrachtet, erkennt man die "Erfurter Seen" als Seenkette, die in einem flachen, nach Norden abfallenden Talzug verläuft. Unter einer etwa ein bis fünf Meter starken Oberboden­schicht befinden sich Kiessande, die der Fluss Gera bis zum Ende der letzten Eiszeit auf seinem Weg vom Thüringer Wald zur Unstrut hier abgelagert hat.

Auf diese Weise hat die Ur-Gera ihr damaliges Flussbett zugeschüttet und sich vor etwa 18.000 Jahren ihren neuen, heutigen Verlauf gesucht. Im alten Flussbett, das die geologische Bezeichnung "Erfurter Tiefenrinne" trägt, blieb eine bis zu zwölf Metern mächtige Kiesschicht zurück, über der sich ein fruchtbarer Ackerboden bildete.

Dieser Landschaftsraum hat bis heute sein Antlitz mehrfach verändert. Auwälder wurden gerodet und Feucht­gebiete trockengelegt, um Flächen für den Ackerbau zu gewinnen. Dadurch erhielt der Raum eine immer stärkere landwirtschaftliche Prägung, die ihren Höhepunkt in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts erreichte. Es entstand eine ausgeräumte Agrar­landschaft, die für den Einsatz großer Landwirtschafts­maschinen geeignet ist.

Auf der Suche nach Rohstoffen für das Baugewerbe wurde und wird in diese Landschaft ein weiteres Mal mit schwerer Technik eingegriffen. Bagger reißen die Erde auf – Staub, Lärm und Verkehrs­belastung sind die Folge. Anlieger und Umweltschützer sahen diese Entwicklung mit großem Vorbehalt.

Heute scheint ein Konsens zwischen allen Beteiligten gelungen. Natur- und Umweltschützer begleiten den Abbau kritisch und konstruktiv. Die Anlieger sehen neben der Belastung durch Kiesverarbeitung und Kiestransporte zunehmend auch die wirtschaftliche Bedeutung und noch viel mehr die Entwicklungs­chancen für ihre Region.

Die Kiesunternehmen führen den Abbau unter Beachtung aller Umwelt- und Naturschutz­gesichtspunkte durch und beginnen schon in der Abbauphase mit der Modellierung der Uferzonen und der abschnittsweisen Wieder­nutzbarmachung und Renaturierung. Da sie die Seenlandschaft aus Menschenhand in ihrer Rohform erst einmal schaffen, sind die im Gebiet tätigen Kies­unternehmen wichtige Partner der Arbeits­gemeinschaft "Erfurter Seen".

Wissenswertes

Die "Erfurter Seen" sind in vielerlei Hinsicht interessant. Von der Entstehung der Kieslagerstätten über die Landnutzung im Wandel der Zeiten bis hin zu den sich ansiedelnden Pflanzen- und Tierarten soll viel Wissenswertes auf dieser Seite vermittelt werden.

Wer Hinweise zu bestehenden Seiten geben möchte oder wer gern ein eigenes neues Thema mit Bezug zu den "Erfurter Seen" hier vorstellen möchte, kann sich an die Arbeitsgemeinschaft "Erfurter Seen" wenden.